Hast du ein Konto für deine Lebensenergie?
Hast du ein Bankkonto? Ja sicher, wirst du mir antworten, nicht nur eines! Mehrere. Warum mehrere? Weil ich mein Risiko verteilen will. Ein paar risikobehaftete Investitionen leiste ich mir, aber den grossen Teil meines Geldes lege ich sicher an. Schliesslich brauche ich das Geld für meine Pensionierung, will mir dann noch einiges leisten können. Ja, das verstehe ich natürlich. Du möchtest also lange leben, deinen Lebensabend geniessen und dann noch allerlei unternehmen. Tönt plausibel.
Philipp im Sog der Arbeit
Diese Unterhaltung habe ich mit einem ehemaligen Mitarbeitenden geführt. Er ist mittlerweile sein eigener Chef und führt ein Unternehmen mit rund 30 Kollegen. Philipp ist ständig unter Strom. Sein Tag beginnt morgens um fünf, er hetzt von Termin zu Termin. Sitzt er im Auto hat er selbstverständlich das Telefon am Ohr oder er schreibt sogar Emails. Mittagessen liegt selten drin, es sei denn, es ist ein Kundentermin. Meist schafft er es, um 19:00 Uhr zu Hause zu sein, isst schnell gemeinsam mit Frau und Kindern. Spätestens nach 2 Stunden legt er wieder los und oft arbeitet er weit über Mitternacht hinaus. Die Wochenenden verbringen Frau und Kinder meist alleine, es sei denn, es stehen Pflichtbesuche bei Eltern oder Schwiegereltern an. Der Haussegen steht schon lange schief, es wird kaum noch gesprochen und wenn, dann wird der Dialog schnell laut und gehässig.
Die Freunde von Philipp äussern sich nicht mehr, sie warten nur darauf, bis dieser zusammenbricht.
Kommt dir diese Geschichte bekannt vor? In ähnlichen Schattierungen bestimmt. Ob sich Philipp wohl bewusst ist, dass seine Energie endlich ist? Wohl kaum, denn sonst würde er sie ganz bestimmt genauso bewusst verwalten, wie sein Vermögen.
Deine Energie ist die wertvollste Anlage die du hast
Wie sieht es bei dir aus? Wie ist der Saldo auf deinem Lebensenergiekonto? Hast du Über- oder Unterdeckung? Wie sieht es aus mit dem Zu- und Abfluss? Weisst du, welche Investitionen energetisch risikobehaftet und welche sicher sind? Oder ist es für dich selbstverständlich, dass du eine unendliche Quelle an Energie hast und beutest sie gnadenlos aus? Genauso wie wir das z.B. mit Wasser tun? Was, wenn du nach der Pensionierung zwar viel Geld und Habe angehäuft hast, dich aber kaum mehr aufraffen kannst, etwas zu unternehmen? Oder was, wenn du krank bist, wenn du die Pensionierung gar nicht erlebst? Du brauchst nicht zu erschrecken, ich habe viele solche Beispiele gesehen von Menschen, die ihr Energiekonto nicht bewusst verwaltet haben.
Das Lebensenergiekonto: wie funktioniert es?
Wir alle verfügen über einen energetischen Kontostand zu Beginn unseres Lebens.
Leben wir nun ein Leben im ‚Normalverbrauch‘, d.h. wir empfinden Freude, achten auf unseren Körper und unsere Bedürfnisse und arbeiten so, dass wir dabei zwar Energie brauchen, aber auch daraus schöpfen, so bleibt unser Lebensenergiekonto im Gleichgewicht. Der Saldo wächst leicht oder ist vielleicht mal eine überschaubare Zeit lang etwas niedriger, gleicht sich aber wieder aus.
Das entspricht der sicheren Geldanlage auf dem Bankkonto. Sie wirft ein wenig Zinsen ab (= Zunahme) und kostet andererseits Gebühren (= Abnahme), braucht jedoch kaum zusätzliche Aufmerksamkeit.
Saldo = Anfangsbestand plus Zuwachs minus Verbrauch
Diese einfache Basisrechnung wird nun ergänzt durch ausserordentliche Verluste und Gewinne. Ganz wie beim Bankkonto, wo mehr risikobehaftete Investitionen oder Anlagen zwar die Chance bieten, mehr Gewinn zu machen, aber auch das Risiko bergen, sich starke Einbussen einzuhandeln. Zudem sind die Verwaltungsgebühren sehr viel höher. Diese bedeuten einen ständigen Abfluss. Die Triebfedern um solche Investitionen zu tätigen sind oft Mangeldenken, Gier, Unzufriedenheit, das Streben nach Mehr und weitere Kompensationshandlungen um inneren Problemen und Konflikten entgegen zu treten.
Im Leben bedeutet das, dass wir uns ständig mehr aufladen oder nicht den Mut haben, uns von Menschen, die für uns Energieräuber sind, zu trennen. Dass wir nicht ‚Nein‘ sagen, keine Grenzen setzen oder gar nicht spüren (wollen), was uns gut tut und was nicht. Dass diese Strategien nicht zum gewünschten Ergebnis führen (z.B. mehr Anerkennung, dazuzugehören, geliebt zu werden etc.) merken wir meist zu spät. Unser Energiesaldo ist in eine Unterdeckung abgerutscht, wir können die ‚laufenden Kosten‘ nicht mehr bezahlen und werden unzufrieden und wütend, was wiederum einer Kompensationshandlung mit mehr Risiko bedarf, was wiederum zu einem Energieverlust führt. Wir befinden uns in der Abwärtsspirale. Letztendlich versiegt unsere Quelle, unser Leben gerät aus den Fugen und wir werden krank.
5 einfache Schritte um dein Konto für deine Lebensenergie aktiv zu verwalten
Arbeite die energetische Seite auf
- Fühl spontan in dich hinein und definier einen Monat lang deinen Energiepegel auf einer Skala 1-10. Nimm dann den Durchschnittswert, multiplizier diesen mit 100 und schon hast du den Ausgangssaldo für dein Lebensenergiekonto.
- Mach eine Liste deiner Energiequellen, d.h. von Aktivitäten, die dir Energie geben und bewerte die Energiezufuhr ganz spontan ebenfalls auf einer Liste von 1-10.
- Mach eine Liste deiner Energiefresser. Das können Aktivitäten, Menschen, Umgebung, Arbeit sein. Aber auch Sorgen, die du dir machst, Gedanken, die dich nicht mehr loslassen, Ängste, die dir den Schlaf rauben. Einfach alles, von dem du spürst, dass es dir Energie raubt oder dich überdurchschnittlich viel kostet. Bewerte hier jeden Energieabgang von 1-10.
- Zähl nun die Punkte aller Energiequellen zusammen und zieh davon die der Energiefresser ab. Wie sieht deine Bilanz aus? Gibt es Handlungsbedarf? Überlege, zum Beispiel, warum du die Energiefresser noch in deinem Leben hast und wie du diese reduzieren kannst. Ich weiss, das braucht oft Mut und klare Entscheide. Aber ich weiss, es lohnt sich! Oder schau, wie du die Energiequellen verstärken kannst.
- Addiere nun den Saldo der Energiequellen und –räuber. Sinkt der Saldo deines Kontos oder steigt er? Die Auswertung bleibt dir überlassen :-).
Mein Beispiel: Ich habe meinen Energiepegel mit 6 eingestuft, somit ist mein Ausgangsaldo 600. Energiequellen sind sicherlich meine Tiere (Rasco, Carismo und Lara), aber auch kurz in der Sonne sitzen ist wunderbar. Ich liebe es auch Blogs (so wie diesen hier) zu schreiben. Dagegen sind Dinge die viel Adminarbeit benötigen und mich aus meinem Flow bringen entsprechende Energieräuber. Zum Glück sind das im Moment nicht so viele, so bleibt mir ein positives Saldo. Und wie schaut es bei dir aus?
Du siehst, die fünf aufgezeigten Schritte sind sehr einfach. Es geht auch nicht darum, dass du eine Doktorarbeit daraus machst. Das Hauptziel ist, dass du lernst, wahrzunehmen, wie der Saldo deiner Lebensenergie aussieht und wie du damit umgehst. Wenn du diese Übung täglich machst, wird es für dich zur Selbstverständlichkeit, nicht nur die Sachebene, sondern auch deine Lebensenergie in Entscheidungen mit einzubeziehen.