Kommt dir eine der Situationen bekannt vor?
Pia meint resigniert: „Mach du das, auf dich hören sie wenigstens“.
Wir sind zu viert an einem Meeting, dabei fällt Andrea die Aufgabe zu, Anforderungen an einen IT Server zu beschreiben. Schlagartig ändert sich ihre Haltung. Sie nimmt eine ablehnende Position ein und verschliesst sich jeglichen Kommentaren. Auch Unterstützung nimmt sie keine an. Auf die Frage, was denn los sei, argumentiert sie, dass das nicht ihre Aufgabe sei und ob sie jetzt wohl noch auf die Knie müsse, um eine ordentliche Lösung zu erhalten. Am nächsten Tag ist sie krank.
Diego grinst und wir hören den Spruch, den wir seit ewig kennen: „Ich bin halt nicht so klug wie du, bin ja nur Metzger“. Damit entzieht er sich einmal mehr einer Aufgabe, die ihm unheimlich Spass machen würde und beharrt auf seiner Rolle als Statist. Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Einmal mehr hat er sich den Weg selber verbaut.
Was haben Pia, Andrea und Diego gemeinsam? Ihnen allen mangelt es an Selbstvertrauen. Andrea traut sich die Aufgabe nicht zu und hat sie auch nicht richtig verstanden, wagt aber nicht nach zu fragen. Sie reagiert mit Abwehr. Diego, weil er mit dem Glaubenssatz lebt, nicht gut genug zu sein und Pia, weil sie sich stets in ihr Schneckenhaus zurückzieht, sobald der Wind heftiger wird und dadurch ständig übergangen wird. Natürlich stecken hinter den drei Verhaltensweisen komplexere Ursachen und Geschichten. Dennoch können die drei in gleicher Weise anfangen, ihr Selbstvertrauen aufzubauen.
Die ersten 4 fundamentalen Schritte um dein Selbstvertrauen zu stärken:
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Selbstverantwortung
Übernimm Verantwortung für dich selber, deine Gedanken, deine Taten, deine Emotionen. Lerne zu akzeptieren, dass du der Schöpfer deines Lebens bist. Ohne Wenn und Aber, ohne Ausreden oder Schuldzuweisungen. Dies ist der erste und schwerste Schritt um Selbstvertrauen aufzubauen.
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Selbstwahrnehmung
Schule deine Selbstwahrnehmung, denn Selbstsicherheit bedeutet: sich selber sicher sein und sich auf sich selber verlassen können. Lerne dich jeden Tag besser kennen, beobachte dich, nimm dich wahr in deinen Gedanken, deinen Emotionen, deinem Verhalten und in deinem Körper. Sei gleichermassen an dir selber interessiert, wie du es an einem guten Freund oder einer guten Freundin bist. Je besser deine Selbstwahrnehmung desto besser ist deine Selbstkenntnis und desto mehr gewinnst du an Sicherheit betreffend deiner selbst und allem, was dich betrifft.
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Selbstvertrauen stärken durch Selbstsicherheit
Die zweite Seite der Selbstsicherheit: Kannst du dich selber auf dich verlassen? Du denkst vielleicht, blöde Frage, klar kann ich das. Aufgepasst. Wie oft hast du dir selber etwas versprochen und dieses Versprechen gebrochen? Du hast dir zum Beispiel vorgenommen, weniger zu essen oder zu rauchen, täglich einen Spaziergang zu machen oder drei Mal die Woche Joggen zu gehen. Nicht mehr an den Fingernägeln zu kauen oder dir einmal wöchentlich einen frühen Feierabend zu gönnen? Und just sind Tage und Wochen verflogen und du sitzt wieder auf dem Sofa mit Chips und Cola statt die frische Luft draussen zu geniessen und die Pfunde loszuwerden. Wie war das mit der Aussage: „Ja, ich kann mich auf mich verlassen?“ Wie oft hat mir Pia schon gesagt, dass sie sich das nächste Mal zu Wort meldet und sich für ihre Ideen einsetzt? Aber nein, sie zieht sich in Selbstmitleid versinkend ins Schneckenhaus zurück. Einmal mehr enttäuscht sie sich damit selber und beweist sich, dass sie sich nicht auf die eigenen Aussagen und Versprechen verlassen kann. Warum sollen ihr dann andere zuhören, wenn sie das selber nicht tut?
Dein Selbstvertrauen stärkst du, indem du Versprechen dir gegenüber ganz bewusst machst, ihnen dann einen hohen Stellenwert einräumst und sie auf jeden Fall einhältst. Notier dir jetzt ein sogenanntes Commitment dir selber gegenüber. Sei dabei sehr klar, formulier das Vorhaben messbar und leg auch gleich fest, wie du dich belohnst, wenn du das Commitment eingehalten hast. Der Inhalt des Vorhabens spielt dabei eine untergeordnete Rolle, du kannst auch jeden Tag eine Minute auf einen Stuhl stehen. Wichtig ist, dass du es tust.
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Selbstwert
Fang an, dich bewusst, mit deinem Selbstwert zu befassen. Alle befassen wir uns mit diesem Thema unbewusst und auf 2 Arten:
Wir bewerten uns und unser Handeln – bei Menschen mit mangelndem Selbstvertrauen fällt diese Bewertung meist negativ aus.
Wir vergleichen uns mit anderen, siehe Diego im obigen Beispiel. Er misst sich einen kleinen Selbstwert zu und stellt dann die Menschen in seinem Umfeld auf ein Podest. Seine Messlatte ist in der Regel seine, aus seiner Sicht, mangelnde Ausbildung. Diese dient ihm aber gleichzeitig als Ausrede, dass er sich nicht bewegen, respektive aus dem Fenster lehnen muss.Fazit: Bewerten durch Annehmen ersetzen:
1.Wann immer du dich mit Selbstbewertung klein machst, ersetze dieses Verhalten durch Selbstannahme. Nimm einfach an, was ist.
2. Mach eine Liste mit den Dingen, die du an dir wert-schätzt. Bleib beim ersten Mal solange sitzen, bis du mindestens 50 Eintragungen in der Liste hast. Ergänz dann die Liste laufend und häng sie gut sichtbar auf oder trag sie bei dir. Lies sie immer wieder wohlwollend durch.
Neben den 4 erwähnten fundamentalen Schritten für ein gestärktes Selbstvertrauen tragen viele kleine Verhaltensweisen zu einer Stärkung oder Schwächung des Selbstvertrauens bei. Ich erwähne hier lediglich noch die zwei, die vielen von uns im täglichen Leben zu grossen Schritten verhelfen oder aber dafür sorgen, dass unser Selbstvertrauen rapide sinkt:
Raus aus der Komfortzone
Dein Selbstvertrauen aufbauen tust du auch, indem du dir etwas zutraust. Was z.B. schiebst du schon ewig auf die lange Bank? Was wolltest du schon immer mal tun? Gibt es etwas, was du nicht wagst anzupacken oder anzusprechen? Wage dich aus der Komfortzone und fang einfach an. Ich zum Beispiel bin endlich mal wieder einige Tage allein weggefahren. Den Gedanken hatte ich schon länger im Kopf, aber immer wieder kam etwas dazwischen – oder habe ich zugelassen, dass was dazwischen gekommen ist. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gut es getan hat, als ich dann wirklich losgezogen bin. Mein Vertrauen in mich selbst ist gewachsen und damit die Freude in mir.
Dein Recht auf NEIN
Lerne, NEIN zu sagen. Hand auf’s Herz: wie oft sagst du Ja, möchtest aber Nein sagen? Wie oft gehst du Kompromisse ein, die für dich nicht stimmen? Dem Partner, der Chefin, den Kindern zu liebe? Jedes Mal, wenn du das tust und dein Herz innerlich schreit, verleugnest du dich selber und dein Selbstvertrauen sinkt ins Bodenlose. Selbstverständlich darfst du Kompromisse eingehen, aber nur solange, wie du dich dabei ehrlich wohl fühlst und Freude am gefällten Entscheid findest. Sag ganz bewusst Nein und beobachte dein Verhalten. Fügst du einen unendlich langen Wortschwall als Begründung an? Steigt dir Röte ins Gesicht oder kriecht Angst in dir hoch? Wenn ja, was sagt sie dir? Halte all das aus und betrachte dich von aussen. Diese Reaktionen gehen vorbei. Nimm dich und deine Reaktionen länger wahr und warte was dann geschieht. Vielleicht stellen sich Freude, Stolz, Entspannung oder Dankbarkeit ein. Geniess diese Gefühle und werde dir bewusst, wie du dank einem einfachen NEIN dein Selbstvertrauen stärken kannst.
Du möchtest dein Selbstvertrauen stärken und es nachhaltig aufbauen? Du willst dich von deinen Begrenzungen wie Glaubenssätze, Ängste oder Blockaden lösen, damit du authentisch DEINEN Weg gehen kannst? Dann absolviere unsere authentische Lebensschule und werde MeisterIn deines Lebens.
Eine Antwort
Ich erkenne mi c h wieder. Bin gerade dabei mich wieder aus einem tiefen Loch zu buddeln. Um diese Vorstellungen umzusetzen braucht es manchmal auch körperliche Kraft. Die ist gerade nicht da. Obwohl ich nun schon seit Jan regelmäßig Sport mache. Ich bemühe mich weiter zu kommen. LG S